Radtour Deutsch-Deutscher Radweg Teil 3
Geschrieben von Peggy am 15. Dezember 2024
Nach Teil 1 im Jahr 2022 und Teil 2 im letzten Jahr stand in diesem Jahr (2024) Teil 3 des Radweges EuroVelo 13 auf unserem Plan. Wir machten uns Ende Juni auf den Weg und fuhren in 8 Tagen 505 km von Ilsenburg im Harz nach Lübeck.
Auch für diesen Abschnitt planten wir die einzelnen Teilstrecken mit Hilfe des bikeline Radtourenbuches Deutsch-Deutscher Radweg [1] und buchten alle Unterkünfte im Vorfeld.
Auf der nachfolgenden Übersichtskarte ist die ehemalige Grenze als grüne dickere Linie dargestellt und die einzelnen Etappen abwechselnd in rot und blau.
Für die Anfahrt mit der Bahn nach Ilsenburg im Harz planten wir den eigentlichen ersten Tag ein. Von dort aus ging es dann am Folgetag weiter auf unserer letzten Etappe entlang des Grünen Bandes.
(Kartengrundlage: OpenStreetMap https://www.openstreetmap.org/copyright)
Tag 1¶
Nach der ersten Nacht in der Pension & Restaurant Stadt Hamburg [2] in Ilsenburg verließen wir den Harz in Richtung Norden. Bis nach Lübeck standen nun nur noch kleinere Bergetappen auf dem Programm.
Unterwegs besichtigten wir die ehemalige Kuranstalt Jungborn, die einst größte Naturheilstätte in Deutschland, radelten am Mahnmal „Eiserner Vorhang“ vorbei und passierten mehrere Grenzdenkmäler bzw. Grenztürme, wie z.B. den Rhodener Grenzturm oder das Grenzdenkmal Hessendamm.
Tag 2¶
Auf diesem Teilabschnitt sollte man sich auf jeden Fall Zeit für die Besichtigung des Grenzdenkmals Hötensleben und der Gedenkstätte Marienborn nehmen.
Hötensleben ist eines der längsten und am besten erhaltensten Denkmäler der innerdeutschen Genzanlagen. Auf der Länge von ca. 350m kann man hier die Sichtblendmauer, den Grenz- und Signalzaun, den Kolonnenweg und den Führungsturm BT-11 besichtigen.
Auf dem Gelände der Gedenkstätte Marienborn sind viele Originalgebäude, wie z.B. der überdachte Terminal mit seinen Kontrollhäuschen erhalten geblieben. Diese enthalten Dauer- und Sonderausstellungen rund um das Thema innerdeutsche Grenze.
Tag 3¶
An Tag 3 überquerten wir den Mittellandkanal, die längste künstliche Wasserstraße in Deutschland. Er verbindet den Dortmund-Ems-Kanal mit dem Elbe-Havel-Kanal.
Sehenswert auf diesem Teilstück sind der Grenzlehrpfad bei Jahrstedt, die Burg Brome und das Freilichtmuseum Diesdorf, in dem man verschiedene Bauernhöfe besichtigen kann.
Tag 4¶
Auch auf diesem Teilstück kommt man an einigen Grenztürmen, Gedenksteinen und geschleiften Siedlungen vorbei. Häufig hatten wir das Gefühl mitten im Nirgendwo zu sein.
Am Arendsee fährt man offiziell nördlich vorbei. Da unsere Unterkunft allerdings südlich des Arendsee lag, fuhren wir in den Ort Arendsee hinein. Hier lohnt es sich Badesachen dabei zu haben.
Tag 5¶
Ein Großteil der Strecke führt direkt entlang des Elbe-Radweges, auf welchen wir mehrfach die Elbe mit Hilfe von Fähren überquerten.
Sehenswert sind das Grenzlandmuseum Schnackenburg und der begehbare Grenzturm bei Lenzen.
Auch für die Ruine der Dömitzer Eisenbahnbrücke sollte man sich einen Moment Zeit gönnen, ebenfalls für das Örtchen Dömitz.
Tag 6¶
Tag 6 führte uns weiterhin entlang der Elbe. Wir passierten die Dorfrepublik Rüterberg, welche am 08.11.1989, ein Tag vor dem Mauerfall, ausgerufen wurde.
Der heutige Grenzverlauf zwischen Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern unterscheidet sich zum Grenzverlauf vor 1990. Das Amt Neuhaus (die Gemeinden Sückau, Dellien, Neuhaus, Sumte, Kaarßen, Haar, Stapel und Tripkau) gehörte eigentlich seit 1698 zu Lüneburg, wurde aber 1945 von den Briten an die Sowjets abgetreten. 1990 beschlossen die acht Gemeinderäte die Wiedereingliederung in das Land Niedersachsen. Somit verläuft heute die Grenze zwischen den Bundesländern nicht mehr entlang der Elbe.
Tag 7¶
Ab Tag 7 verließ uns das schöne Wetter und unsere Regenbekleidung kam zum ersten Mal auf dieser Tour zum Einsatz.
In Erinnerung ist mir der Weg entlang des Elbe-Lübeck-Kanals geblieben und eine Pause mit einem aufwärmenden Kakao in Zarrentin am Schaalsee.
In Seedorf angekommen traute sich Andi trotz Schietwetters in den Schaalsee. Direkt am Gasthof befindet sich eine gut gepflegte öffentliche Badestelle.
Tag 8¶
Auf unserer wirklich letzten Etappe besichtigten wir noch das Grenzhus Schlagsdorf, bevor wir gemütlich nach Lübeck einradelten.
Lübeck ist eine sehr sehenswerte Stadt. Mir war gar nicht bewußt, dass sie so nah an der Grenze lag. Wir verbrachten noch zwei Tage dort und machten eine geführte Bootsfahrt und einen Ausflug an die Stelle des einst geteilten Ostseestrandes, dem Priwallstrand.
Ausflug Priwall¶
Das bikeline Radtourenbuch endet bzw. beginnt in Lübeck. Ich hatte mir aber vorgenommen auch das letzte Stück bis zur Ostsee zu erradeln, um den Ort zu besichtigen, an dem einst der Ostseestrand geteilt war - der Priwallstrand.
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